Schlacht am Boyne (»Battle of the Boyne«, Juli 1690)

IMA.18.022 Schlacht am Boyne (»Battle of the Boyne«, Juli 1690) (Stich, 1785) / © Sammlung PRISARD
IMA.18.022 Schlacht am Boyne (»Battle of the Boyne«, Juli 1690) (Stich, 1785) / © Sammlung PRISARD

Schlacht am Boyne (»Battle of the Boyne«, Juli 1690)

Sieg von Wilhelm von Oranien über Jakob II. mithilfe hugenottischer Truppen

 

Kupferstich von John GOLDAR (1729-1795), 1785.

Bildgröße 19,8 x 27,9cm (evtl. auch Stahlstich). Nach einer Vorlage von John Wyke (ca. 1640-1702), einem dänischen Maler und mutmaßlichen Augenzeugen der Schlacht am Boyne.

 

Bildüberschrift: London: Engraved for Harrison´s Edition of Rapin

(»London: Graviert für Harrisons Rapin-Ausgabe«)

 

Bildlegende (1): The BATTLE of the BOYNE. July. 1. 1690

(»Die SCHLACHT am BOYNE. 1. Juli 1690«)

 

Bildlegende (2): Publish´d as the Act directs. Dec.r 3. 1785

(sinngemäß [vrmtl.]: »Publiziert auf obrigkeitliche Anordnung am 3. Dezember 1785«)

Historischer Kontext

(dr.) In der Schlacht am Fluss Boyne (County Meath, Ostirland) besiegt Wilhelm von Oranien (Wilhelm III.; engl.: William of Orange, 1650-1702), der protestantische König von England, Jakob II. (1633-1701), seinen Vorgänger auf dem englischen Thron.

 

Jakob II., 1688/1689 in der sog. Glorreichen Revolution (»Glorious Revolution«) als katholischer König von England abgesetzt und nach Frankreich geflohen, plant mithilfe irischer Truppen und unterstützt durch Soldaten Ludwigs XIV. die Rückeroberung der Krone. Der Versuch scheitert nach verlustreichen Kämpfen.

 

Als entscheidendes Ereignis gilt die Schlacht am Boyne (1./11. Juli 1690): Hier trifft eine rund 36.000 Mann starke protestantische Übermacht auf rund 25.000 Soldaten der Armee von Jakob II. Aufseiten Wilhelms von Oranien kämpfen zahlreiche Söldner aus England, Schottland, Holland, Dänemark, Deutschland und der Schweiz. Darunter befinden sich als Elitetruppen auch vier komplett hugenottische Regimenter: Diese stehen unter der Führung des deutschstämmigen Marschalls Friedrich von Schomberg (1615-1690) sowie den Militärs La Melonière, du Chambon und La Caillemotte. Auch in anderen Einheiten der Armee Wilhelms von Oranien dienen zahlreiche Hugenotten. Aus vielen Teilen Europas angeworben, bietet sich ihnen hier die Gelegenheit, gegen den Verfolger ihrer Glaubensgeschwister und Familien, Ludwig XIV., zu kämpfen. Gleichzeitig können sie auf diese Weise für England, das vielen von ihnen als Glaubensflüchtlingen Asyl bietet, die Vorherrschaft der protestantischen Religion sichern.

 

Die hugenottischen Regimenter haben einen großen Anteil am Sieg über Jakob II. und dessen französischen Truppen von Ludwig XIV. Marschall von Schomberg, in zweiter Ehe mit einer Hugenottin verheiratet und selbst nach der Aufhebung des Edikts von Nantes (1685) aus Frankreich emigriert, fällt in dieser Schlacht. Er wird in der St. Patrickskathedrale (»St. Patrick´s Cathedral«) in Dublin beigesetzt. Der loyalistische Oranierorden (»Orange Order«) zelebriert heute noch jährlich in umstrittenen Paraden die Ereignisse um die Schlacht am Boyne.

Hugenotten in England

Hugenotten in Irland

Jacques Abbadie

Jean Armand Dubourdieu



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