Jean Henri Samuel Formey

IMA.18.034 Jean Henri Samuel Formey (Mezzotinto, 1752) / © Sammlung PRISARD
IMA.18.034 Jean Henri Samuel Formey (Mezzotinto, 1752) / © Sammlung PRISARD

Jean Henri Samuel Formey (1711-1797)

Französisch-reformierter Geistlicher, Philosoph, Schriftsteller und Sekretär der Preußischen Akademie der Wissenschaften.

 

Mezzotinto von Johann Jacob HAID (1704-1767) nach einem Bild von David Matthieu.

 

Einzelblatt aus: Jakob Brucker, Bilder=sal heutiges Tages lebender, und durch Gelahrtheit berühmter Schrifft=steller. In welchem derselbigen nach wahren Original=malereyen entworfene Bildnisse in schwarzer Kunst, in natürlicher Aehnlichkeit vorgestellet und ihre Lebensumstände ... erzählet werden. Neuntes Zehend. Augspurg: Johann Jacob Haid, 1752.

Historische Biografie

Originaldokument (PDF)
BFHG_1752_Formay.pdf
Adobe Acrobat Dokument 13.1 MB

Buchpublikation

Jean Henri Samuel Formey: Trostgründe (Leipzig, 1762) / © Sammlung PRISARD
Jean Henri Samuel Formey: Trostgründe (Leipzig, 1762) / © Sammlung PRISARD

 

Jean Henri Samuel Formey

Trostgründe für Personen, die ein sieches Leben führen

Leipzig, 1762

Buchauszug 01

[29] »Der allgemeine Fehler der jungen Leute ist dieser, dass sie ihren Kräften allzuviel zutrauen und glauben, dass selbige niemals abnehmen können. Wir sehen sehr oft, dass sie ... aus einem löblichen Triebe des Fleisses, ihre Kräfte schwächen, und erschöpfen. Der übermässige Eifer in Erlernung der Wissenschaften wird für diejenigen, die demselben keine Grenzen setzen, höchstgefährlich. Augen, die beständig auf Gedrucktes oder Geschriebenes sehen müssen, nutzen sich gar bald ab; ein Kopf, wo gleichsam alle Triebfedern gewissermassen gespannt sind, erhitzt sich, oder wird schwer; das starke Nachsinnen, das viele Nachtstudieren entzünden das Blut; Das beständige Sitzen unterbricht die Absonderung und den Umlauf der Säfte; und wenn man [30] dergleichen Lebensart eine Zeitlang fortsetzt, kömmt [!] entweder eine heftige Krankheit dazu, oder man fühlt schon in den Jahren, da man erst recht zu leben anfangen sollte, dass man alt und schwach geworden ist.«

 

Ü: BFHG

Buchauszug 02

[91] »Mancher Kranke, der ohne sich regen zu können, in seinem Bette hat liegen müssen, wird alsdenn, wenn er sich darinnen herumwenden kann, vergnügter seyn, als er in gesunden Tagen bey einem Gastmahle, oder bey einer Lustbarkeit gewesen wäre; Wenn man aus einer ordentlichen Krankheit in einen erträglichen Zustand kömmt [!], so führt jeder Schritt in der Besserung eine neue Annehmlichkeit bey sich. Heute wird man im Bette sitzen können, morgen wird man den ganzen Tag in einem Lehnstuhle zubringen, übermorgen wird man in seinem Schlafzimmer einige mal auf und nieder gehen; und wenn man sich hierauf nach und nach in seinen übrigen Zimmern umsehen, die Treppe herunter gehen, und in seinem Garten frische Luft schöpfen kann, so wird man bey dieser stufenweise erfolgten Wiederherstellung fühlen, was man bey einem unveränderten Zustande, den man gemeiniglich bald überdrüssig wird, niemals würde gefühlt haben.«

 

Ü: BFHG

Weitere Empfehlungen

Gönner und Förderer