Kirchensiegel Daubhausen (Hessen/D, 17. Jh.)

© Sammlung PRISARD
© Sammlung PRISARD

Gedenkteller Kirchensiegel Daubhausen

(dr). Im August 1685 beschließt Graf Wilhelm Moritz zu Solms-Greifenstein (Regierungszeit 1676-1724) die Aufnahme und Ansiedlung hugenottischer Flüchtlinge aus der Dauphiné (Südostfrankreich), die bereits vor der Aufhebung des Edikts von Nantes geflohen sind. Konkreter Auslöser für ihre Flucht ist das Herannahmen der mit der gewaltsamen Bekehrung der Protestanten beauftragten Dragoner. Die hugenottischen Flüchtlinge (über 30 Familien) treffen im September/Oktober des selben Jahres ein, gefolgt im Februar 1686 von einer zweiten Gruppe (15 Familien), ebenfalls aus der Dauphiné. Für die Ansiedlung der Hugenotten werden bis auf drei Familien sämtliche alteingesessenen deutschen Einwohner per Losentscheid (zwangsweise) umgesiedelt und entschädigt – nicht „ohne … große Beschwerde“.

Umschrift:

LEGLISE FRANCOISE DE DAUBHAUSS („Die französische Kirche von Daubhausen“)

 

Inschrift:

W. M. F. H. (nicht vollständig enträtselt; „W(ilhelm) M(oritz) [Graf zu Solms-Greifenstein])“

 

Durchmesser: 192mm

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